Deutschland bei Innovationsfähigkeit unter den führenden Industrieländern nur im Mittelfeld. DIW Berlin stellt neuen "Innovationsindikator Deutschland" vor

Deutschland bei Innovationsfähigkeit unter den führenden Industrieländern nur im Mittelfeld. DIW Berlin stellt neuen "Innovationsindikator Deutschland" vor

Hinsichtlich seiner Innovationsfähigkeit liegt Deutschland nach dem Spitzenreiter USA, drei nordeuropäischen Ländern und Japan auf dem sechsten Platz, aber ohne klare Vorteile gegenüber den anderen großen europäischen Ländern Großbritannien und Frankreich. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 49/2005, in dem erstmals ein Gesamtindikator der Innovationsfähigkeit für Deutschland und weitere 12 weltweit führende Industrieländer vorgestellt wird. Zwar ist die Innovationsfähigkeit Deutschlands nach wie vor beachtlich, dennoch besteht ein beträchtlicher Rückstand zu den führenden "Innovationsländern".

Die besonderen Schwächen des deutsches Innovationssystems werden im Bildungsbereich und bei der Finanzierung risikoreicher Innovationen deutlich. Zudem sind in Deutschland innovationsfördernde Verhaltensweisen und Einstellungen der Bevölkerung wesentlich schwächer ausgeprägt als in vielen Vergleichsländern. Dies betrifft vor allem die Risikobereitschaft, Wissen und wissenschaftliches Verständnis der Bürger, aber auch die Partizipation von Frauen an Innovationsprozessen. Problematisch ist auch, dass sich die Stärken des deutschen Innovationssystems eher auf Positionen wie Infrastruktur und Vernetzung beziehen, die in der Vergangenheit geschaffen wurden, während die Schwächen wie der Zustand des Bildungssystems und die Risikoscheu der Bevölkerung in die Zukunft weisen und befürchten lassen, dass sich die Innovationsfähigkeit Deutschlands weiter verringern wird. Das Thema Innovation muss somit ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte und Aktivität gerückt werden, wozu der Innovationsindikator durch eine jährlich wiederkehrende Berichterstattung beitragen soll.

Quelle: diw