quelle: diwWenn die Deutschen optimistischer, selbstbewusster und risikofreudiger wären, gäbe es mehr Unternehmensgründungen in Deutschland. Die Unterschiede im Gründungsverhalten in verschiedenen Ländern sind nämlich zu einem erheblichen Teil auf subjektive Wahrnehmungen und Einstellungen der Menschen zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 45/2005.

quelle: diwWenn die Deutschen optimistischer, selbstbewusster und risikofreudiger wären, gäbe es mehr Unternehmensgründungen in Deutschland. Die Unterschiede im Gründungsverhalten in verschiedenen Ländern sind nämlich zu einem erheblichen Teil auf subjektive Wahrnehmungen und Einstellungen der Menschen zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 45/2005.

So gründen zum Beispiel in den USA jedes Jahr prozentual mehr Menschen ein Unternehmen als in Deutschland. Mit einem Anteil an Unternehmensgründern von ca. 4 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter liegt Deutschland im Vergleich zu den anderen Industriestaaten bei den Gründungsaktivitäten im Mittelfeld (USA ca. 7 %). Wären die Deutschen jedoch genauso optimistisch, selbstbewusst und risikofreudig wie die Amerikaner, würden in Deutschland sogar prozentual mehr Menschen ein Unternehmen gründen als in den USA, so das Ergebnis einer Modellschätzung.

Auffällig sind die großen länderspezifischen Unterschiede der Menschen in der Einschätzung, ob sie die Fähigkeit haben, ein Unternehmen zu gründen. Besonders hoch ist diese Überzeugung in den USA, Ungarn und Argentinien (55 %), besonders niedrig in Japan (11 %) und Schweden (24 %). Von den Deutschen sind ca. 31 % von ihren Gründungsfähigkeiten überzeugt. Deutlich höher als im Durchschnitt ist in Deutschland die Angst vor dem Scheitern: Fast jeder zweite Deutsche, aber nur jeder fünfte US-Amerikaner ließe sich deswegen von einer Unternehmensgründung abhalten. Insgesamt deuten die großen Wahrnehmungsunterschiede zwischen den Ländern darauf hin, dass sie nur zum Teil durch ökonomische Rahmenbedingungen wie zum Beispiel konjunkturelle Entwicklung, Institutionen, Bürokratie und soziale Sicherungssysteme erklärt werden können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein erheblicher Teil der Wahrnehmungsunterschiede von soziologischen und kulturellen Unterschieden zwischen den Ländern geprägt ist.

Quelle: diw