iab.gifDer Umfang der Unterbeschäftigung hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Während die Zahl der registrierten Arbeitslosen zugenommen hat, ist die so genannte „Stille Reserve“ kleiner geworden, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). In der Summe fehlen damals wie heute mehr als sechs Millionen Arbeitsplätze.

 

Der Umfang der Unterbeschäftigung hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Während die Zahl der registrierten Arbeitslosen zugenommen hat, ist die so genannte „Stille Reserve“ kleiner geworden, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). In der Summe fehlen damals wie heute mehr als sechs Millionen Arbeitsplätze.


iab.gif Zur Stillen Reserve gehören diejenigen, die keine Beschäftigung haben, grundsätzlich aber erwerbsbereit wären und aus den verschiedensten Gründen nicht in der Arbeitslosenstatistik erscheinen. Manche ziehen sich vom Arbeitsmarkt zurück, da sie keine Chancen für sich sehen, andere gehen vorzeitig in Rente oder nehmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie einer beruflichen Weiterbildung teil. Beschäftigte in Arbeitsbeschaffungs- oder Strukturanpassungsmaßnahmen werden dagegen nicht zur Stillen Reserve gezählt; sie sind im statistischen Sinne erwerbstätig.

Im Jahr 2004 gehörten der IAB-Studie zufolge rund 1,6 Millionen Personen zur Stillen Reserve. Den erheblichen Rückgang durch die Hartz-IV-Reform am Jahresbeginn 2005 kann die Studie nicht exakt beziffern: Die ihr zugrunde liegende Datenbasis lässt dies derzeit noch nicht zu. Für das Jahr 2005 schätzt das IAB die Stille Reserve auf rund 1,4 Millionen.

Das Niveau der Stillen Reserve wird im Osten vom Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und im Westen von der Konjunktur geprägt.


Anfang der 90er-Jahre wurde der dramatische Anstieg der offenen Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern durch zahlreiche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gebremst. Deshalb stieg die Stille Reserve in diesem Zeitraum stark an. Hinter dem Rückgang der Stillen Reserve in den folgenden Jahren steht keine Besserung am Arbeitsmarkt, sondern die verringerte Teilnehmerzahl an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.

In Westdeutschland ist die Stille Reserve eher konjunkturabhängig. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung und zur Jahrtausendwende nahm sie jeweils deutlich ab. Seit 2002 steigt sie jedoch wieder an, wenn man vom Niveaueinbruch durch die Hartz-IV-Reform absieht.

Frauen sind stärker betroffen als Männer.


Nahezu über den gesamten Zeitraum nach der Wiedervereinigung waren mehr Frauen als Männer in der Stillen Reserve zu finden. Lediglich die stärkere Inanspruchnahme von Vorruhestandsleistungen durch die Männer führte in den Jahren 1992 und 1993 dazu, dass zur Stillen Reserve etwas mehr Männer als Frauen zählten. Inzwischen hat sich dies wieder geändert: Frauen stellen im Westen wie im Osten den größeren Teil der Stillen Reserve. Die Unterschiede sind jedoch nicht mehr so stark ausgeprägt wie bis Ende der 80er Jahre in Westdeutschland.

Die IAB-Studie „Die Stille Reserve gehört ins Bild vom Arbeitsmarkt“ kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2005/kb2105.pdf abgerufen werden.

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Quelle: iab