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Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2005

Zahlungsverhalten

  1. Über 40% der Unternehmen berichten von einer Verschlechterung des Zahlungsverhaltens ihrer privaten Firmenkunden. Ein Drittel der befragten Firmen klagt über Verschlechterungen bei öffentlichen Auftraggebern. Bausektor, Groß- und Außenhandel sowie das Handwerk vermelden besonders häufig eine Verschlechterung im Zahlungsverhalten ihrer Kunden. Zahlungsausfälle machen im Mittel der befragten Unternehmen knapp über 1% des Jahresumsatzes aus.

  2. Der Bausektor nimmt hierbei eine Sonderrolle ein: Einerseits beklagen sich 42% der Unternehmen, die in Geschäftsbeziehung zu Unternehmen der Baubranche stehen, über eine Verschlechterung deren Zahlungsverhaltens. Andererseits berichten die Bauunternehmen besonders häufig, dass sie durch ein verschlechtertes Zahlungsverhalten ihrer Auftraggeber selbst unter Druck geraten und ihre Zahlungstermine dadurch schlechter einhalten können.

  3. Um auf das verschlechterte Zahlungsverhalten zu reagieren, haben 80% der Unternehmen Maßnahmen ergriffen. Dabei standen die Verbesserung des Mahnwesens sowie die ständige Überwachung der Zahlungsströme im Vordergrund.

    Auch konsequente rechtliche Schritte werden von vielen Unternehmen bei Zahlungsverzögerungen eingeleitet. Externes Inkasso, die Einführung kundenspezifischer Konditionen und die Nutzung von Factoring wurden als Maßnahmen seltener genannt.

  4. Der wichtigste Grund für die Unternehmen, auf Maßnahmen wegen schlechten Zahlungsverhaltens zu verzichten, ist die Furcht, einen wichtigen Kunden zu verlieren. Die Nennungen dieses Grundes nehmen mit zunehmender Unternehmensgröße zu, was darauf hinweist, dass Großunternehmen Zahlungsverzögerungen eher verkraften können als kleine Unternehmen. Im Gegensatz dazu fürchten Kleinunternehmen vor allem die hohen Kosten rechtlicher Schritte.

Quelle: kfw