pro mittelstand„Gründerinnen sind zwar kräftig auf dem Vormarsch, jedoch ist ihr Potenzial für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, bringt Rezzo Schlauch, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, das weibliche Gründungsgeschehen auf den Punkt.

„Gründerinnen sind zwar kräftig auf dem Vormarsch, jedoch ist ihr Potenzial für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, bringt Rezzo Schlauch, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, das weibliche Gründungsgeschehen auf den Punkt.

Initiative Pro MittelstandDie Fakten: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2004 rund 1,11 Millionen der etwa 3,85 Millionen Selbständigen Frauen. Das entspricht einem Anteil von rund 29 Prozent. Fast jedes dritte Unternehmen in Deutschland wird somit von einer Chefin geführt. Zwischen 1993 und 2003 ist die Zahl der Unternehmerinnen um 28,9 Prozent angestiegen, während der Anteil der selbständigen Männer in diesem Zeitraum nur um 14,1 Prozent wuchs. Aber: Trotz des deutlichen Zuwachses ist die Selbständigenquote bei Frauen mit knapp 7 Prozent nur halb so hoch wie die der Männer. Dabei sind immerhin 65,2 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 65 erwerbstätig.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Frauen wagen vor allem deshalb seltener den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit, weil sie oft über geringes Eigenkapital verfügen. Das liegt wiederum daran, dass ihre Erwerbstätigkeit während der Familienphase eingeschränkt war oder ganz ruhte. Im Vergleich zu Männern fällt es ihnen schwerer, Fremdkapital zu beschaffen. Familie bedeutet für gründungswillige Frauen wegen der immer noch üblichen Rollenverteilung eher eine Belastung. Für Männer ist sie dagegen oftmals eine Unterstützung. Frauen fühlen sich schlecht beraten, weil sich die Information auf das eigentliche Gründungsgeschehen beschränkt und nicht das gesamte Umfeld berücksichtigt wird. Hinzu kommen wegen der familienbedingten Auszeiten eine geringere Berufserfahrung, Defizite bei den Branchen- und Marktkenntnissen und mangelndes Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Doch Unternehmerinnen sind ebenso erfolgreich wie ihre männlichen Pendants. Das belegen zahlreiche Studien der letzten Jahre. Und sie tragen wesentlich zu Wachstum, Beschäftigung und Innovation bei. Die Bundesregierung hat sich deshalb die Förderung des gründerinnenfreundlichen Klimas auf ihre Fahnen geschrieben. Mit der Offensive „pro mittelstand“ setzt sie ein deutliches Signal für die berufliche Selbständigkeit und die unternehmerische Kompetenz von Frauen. Konkret bedeutet dies neben einer verbesserten Mittelstandsfinanzierung den Aufbau eines gezielten Beratungsangebots für Frauen: Seit 2004 können sich Unternehmerinnen und solche, die es werden wollen, von der bundesweiten Gründerinnenagentur beraten lassen. Das Gemeinschaftsprojekt der Bundesministerien für Wirtschaft und Arbeit, Bildung und Forschung sowie Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist im Internet unter www.gruenderinnenagentur.de und unter der Hotline unter (0 18 05) 22 90 22 zu erreichen.

Quelle: bmwa