Frauen laut Studie über Unternehmensnachfolge an der Spitze von Familienunternehmen unterrepräsentiert

frau.jpgTöchter in der Geschäftsleitung sind in Deutschland genauso erfolgreich wie Söhne - und das auch in Branchen, die von Männern dominiert werden. Dennoch werden Frauen weniger berücksichtigt, wenn in Familienunternehmen die Nachfolge geregelt wird, selbst wenn sie die bessere Qualifikation aufweisen.

 


Frauen laut Studie über Unternehmensnachfolge an der Spitze von Familienunternehmen unterrepräsentiert

frau.jpgTöchter in der Geschäftsleitung sind in Deutschland genauso erfolgreich wie Söhne - und das auch in Branchen, die von Männern dominiert werden. Dennoch werden Frauen weniger berücksichtigt, wenn in Familienunternehmen die Nachfolge geregelt wird, selbst wenn sie die bessere Qualifikation aufweisen.

 

Das ergab die Studie "Familiendynamik in Familienunternehmen: Warum sollten Töchter nicht erste Wahl sein?" des Instituts für Sozialforschung und Sozialpsychologie der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

"Es kommt darauf an, dass wir die Unternehmensnachfolge als ganz spezielle Form der Existenzgründung auch für Frauen attraktiv machen", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zu den Ergebnissen der Studie. Inzwischen stammt jede dritte Existenzgründung von einer Frau, aber nur etwa jedes zehnte Unternehmen wird von einer Frau übernommen. "Töchter sollten daher sehr viel frühzeitiger und nachdrücklicher ihren Anspruch auf eine Nachfolge erheben. Nur so haben sie eine reelle Chance gegenüber ihren Brüdern oder Ehemännern, die offenbar immer noch bevorzugt werden. Ziel muss es sein, dass Unternehmen nach den Prinzipien der Chancengleichheit und Leistungsgerechtigkeit übergeben werden. Töchter können Unternehmen genauso gut führen wie Söhne. Sie sollten viel häufiger erste Wahl sein", so die Ministerin weiter.

94,5 % der rund 3,2 Millionen Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen mit rund 3,4 Millionen Beschäftigten. Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung zur Folge stehen in den nächsten fünf Jahren jährlich 70.000 Übergaben in Familienunternehmen bevor. Die Studie der Universität Frankfurt zeigt: Zahlreiche mittelständische Firmen sind noch immer geprägt von patriarchalischen Familien- und Unternehmenskulturen, die Söhne oder andere männliche Verwandte bevorzugen. Nicht wenige Töchter gelangen erst in die Geschäftsleitung, wenn Not am Mann ist. Die Frauen, die erfolgreich Leitungsfunktionen übernehmen, beeindrucken allerdings oft durch ihren Führungsstil.

Damit Frauen bei Unternehmensübergaben in Deutschland häufiger zum Zuge kommen, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) bereits im Mai eine "Task Force Unternehmensnachfolge durch Frauen" initiiert. Zu den Mitgliedern zählen neben den Bundesressorts Partner der nexxt-Initiative sowie Expertinnen und Experten der Nachfolge, die in Landesministerien, Kammern, der freien Wirtschaft oder in der Forschung arbeiten. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sollen in die Fortbildung von Unternehmensberaterinnen und -beratern eingebracht werden.

Weitere Informationen sowie die vollständige Studie finden Sie unter: www.gruenderinnenagentur.de