Geschäftslage stabil, Geschäftserwartungen leicht eingetrübt


Geschäftslage stabil, Geschäftserwartungen leicht eingetrübt

Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe hält die Hochstimmung im Juli an, wie die Ergebnisse der IWHBefragung unter rund 300 Industrieunternehmen zeigen. Die Einschätzung der Geschäftslage fällt gegenüber der Vorperiode nochmals um einen Saldenpunkt günstiger aus, die Aussichten allerdings werden skeptischer als im Mai bewertet, was vor allem auf das Konsumgütergewerbe zurückzuführen ist (vgl. Tabelle). Die andauernd gute Lagebewertung wird besonders von den Herstellern von Gebrauchsgütern und den Unternehmen aus dem Investitionsgütergewerbe gespeist.

Die saisonbereinigten Daten untermauern dieses Bild. Sowohl die Einschätzungen zur Geschäftslage als auch zu den Geschäftsaussichten bekräftigen die derzeit gute Stimmung in der ostdeutschen Industrie. Von den fachlichen Hauptgruppen sind es vor allem die Produzenten von Investitionsgütern, die den hohen Stand ihrer positiven Saldenwerte bei der Geschäftslage halten. Aber auch bei der Beurteilung ihrer Geschäftsaussichten ist ein leichter Aufwärtstrend beobachtbar. Große Zufriedenheit mit der Auftragslage melden hauptsächlich die Hersteller von Metallerzeugnissen, Elektrotechnikproduzenten, der Maschinenbau und der Fahrzeugbau.

Im Vorleistungsgütergewerbe zeigt sich eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Hinter diesem Durchschnittswert stehen unterschiedliche Bewertungen aus einzelnen Branchen: Während sich im Bereich der Steine und Erden positive und negative Einschätzungen die Waage halten, äußern sich Unternehmen aus der Metallerzeugung und -bearbeitung durchweg positiv über Lage und Aussichten.

Das Geschäftsklima im Konsumgütergewerbe ist weiterhin von einem Auf und Ab gekennzeichnet. Die Lagebewertung hat sich im Juli – wohl auch in Umsetzung der hohen Geschäftserwartungen der vergangenen Monate – verbessert. Die Geschäftsaussichten, die nunmehr schon den Zeitraum bis zur Erhöhung der Mehrwertsteuer abdecken, trüben sich insgesamt hingegen ein. Aus den Branchen kommen aber ganz unterschiedliche Signale. Gebrauchsgüterproduzenten von Möbeln, Hersteller von Unterhaltungselektronik und von elektrischen Haushaltsgeräten beurteilen Lage und Aussichten günstiger als Verbrauchsgüter- oder auch Nahrungsgüterproduzenten. Dies könnte der aktuell hohen Anschaffungsneigung der Privaten geschuldet sein, langlebige Konsumgüter im Vorfeld der Mehrwertsteuererhöhung bereits jetzt zu erwerben. Die Kaufzurückhaltung bei Verbrauchsgütern ist wohl Ausdruck eines Kauflust-Tiefs aufgrund eines lang anhaltenden Sommerwetter-Hochs.

Quelle: iwh-halle.de