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Unzureichende Marktforschung

Welche Trends haben die wichtigsten Nachbarmärkte? Gibt es konjunkturelle Kaufkraftverschiebungen in der anvisierten sozialen Klasse? Wie groß ist das Innovationspotential der regionalen und der Online-Wettbewerber? Welche Kaufkraftkennziffer hat das Einzugsgebiet? Kann ein Ladenlokal mit Laufkundschaft mehr Bekanntheit bringen als die Werbung aus der schlechteren Lage heraus? Bewegen sich die Wettbewerber in der Kommunikationspolitik zyklisch oder antizyklisch, betreiben sie Online-Shops oder Newsgroups, sind sie politisch aktiv oder haben sie Einfluss auf die lokale Raumordungsplanung? Ein Businessplan enthält immer auch das Szenario für Werbe- und PR-Aktivitäten auf der Grundlage einer seriösen und validen Marktforschung. Eine Internetrecherche am PC ist keinesfalls ausreichend um die lokalen Kaufgewohnheiten oder die Investitionsbedingungen im Geschäftskundenbereich abzuschätzen. Es wird erforderlich sein, Interviews zu führen, die IHK zu besuchen und Probekäufe bei den wichtigsten Wettbewerbern zu tätigen.
Wettbewerbsbestimmungen werden missachtet
Es ist für viele leicht, eine Webpräsenz zu gestalten. Schnell sind die ersten Flyer verteilt, E-Mails an potentielle Kunden verschickt und Produktentwicklungen beworben. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb sieht jedoch exakt vor, mit welchen Angaben das Unternehmen im geschäftsmäßigen Verkehr aufzutreten hat. Im Teledienstgesetz und Fernabfragegesetz werden neue Angebotsformen geregelt. Im Businessplan hat die Festlegung der Firmierung zu erfolgen, patentrechtliche Fragen sind zu fixieren und die geplante Werbestrategie muss wettbewerbsrechtlich geprüft werden. Ein fehlendes oder fehlerhaftes Impressum im Internet, falsche Preisangaben (Angabe incl. U-St. gegenüber Privatkunden) oder Anlehnung an bekannte Marken im Logo bzw. der Farbgebung können das frühe und schlagartige Aus für ein junges Unternehmen bedeuten. Selbst wenn an den Vorwürfen letztlich nicht viel Gehalt sein sollte, blockiert eine Abmahnung oder einstweilige Anordnung bereits den Aufbau des Unternehmens und kann als Mittel der Einschüchterung bereits aufgrund der zu erwartenden Prozesskosten zur mitunter freiwilligen und in der Sache vielleicht sogar grundlosen Aufgabe des Unternehmens führen.